Chinesische Diätetik (Ernährungslehre)

In der westlichen Ernährungslehre werden die Lebensmittel nach Nährwert und Anteil an Proteinen, Fetten, Kohlehydraten bewertet.

In der chinesischen Diäthetik geht es um die qualitative und energetische Einteilung der Nahrungsmittel. So werden einzelne Lebensmittel unterteilt nach

  • Temperaturverhalten in Bezug auf Einwirkung auf den Körper.
    Es gibt heiße, warme, neutrale, kühle und kalte Lebensmittel.
    So wirkt z.B. heißer grüner Tee abkühlend, Ingwertee jedoch wärmend.
  • Geschmacksrichtung als Wirkung auf einzelne  Organe und Funktionskreise.
    Es gibt süße, salzige, saure, scharfe, bittere Lebensmittel
    So wirkt z.B. der süße Geschmack harmonisierend auf unsere  „Mitte“, d.h. Milz und Magen.

In einer harmonischen Ernährung sollten die Wirkungen der Nahrungsmittel ausgeglichen sein, denn ein Übermaß einer Geschmacksrichtung kann auch schädlich sein. So wirkt z.B. der scharfe Geschmack stark bewegend für das Qi, kann jedoch im Übermaß genossen, die Körpersäfte, das sogenannte Yin schädigen. Als Heilmittel kann man scharfe Speisen einsetzen, um Yangmangel zu kompensieren, oder Schleim auszuleiten.

Im Sinne der chinesischen Diäthetik kann die Nahrung heilend wirken, aber auch eine Ursache für Störungen des Allgemeinbefindens oder Krankheiten sein.

Da jeder Mensch konstitutionell unterschiedlich ist, macht es Sinn einen individuell zugeschnittenen Ernährungsplan auszuarbeiten.