Was ist traditionelle chinesische Medizin (TCM)?

Im Gegensatz zur westlichen Medizin, welche in erster Linie die Symptome behandelt, wird in der chinesischen Medizin der Mensch als Ganzes betrachtet.  Dieses beinhaltet die Vorstellung, dass sich alles in der Natur in einem System befindet, welches von den zwei gleichwertigen  Gegenpolen „Yin“ und „Yang“ kontrolliert wird. Jedes Yang beinhaltet auch einen Yin-Anteil und umgekehrt   (Ausatmen und Einatmen, Licht und Schatten, Ebbe und Flut, Berg und Tal, männlich und weiblich...). Yin und Yang sind wechselseitig voneinander abhängig und stehen in einem dynamischen Gleichgewicht. Der Mensch ist gesund, wenn Yin und Yang in Harmonie sind. Besteht im Energiefluss keine Störung, so wird der gesamte Körper mit der genau richtigen Energiemenge versorgt und das Qi kann ungehindert zirkulieren.

Das Qi zirkuliert in den Energieleitbahnen, den Meridianen. Jeder Meridian ist einem Organ zugeordnet, hat bestimmte Funktionen und steht in enger Beziehung zu den anderen Meridianen.

Die Meridiane und dazugehörige Yin-Organe und Yang-Organe sind jeweils paarig zusammengefasst. Es gibt Leber/Gallenblase, Herz/Dünndarm, Milz/Magen, Lunge/Dickdarm, Niere/Blase und Perikard/Dreifacher Erwärmer.

In der chinesischen Medizin werden Krankheiten und Störungen anders klassifiziert als in der westlichen Medizin. Es können aber grundsätzlich alle Symptome bzw. Krankheiten nach westlicher Medizin behandelt werden. Die WHO (World Health Organization) hat eine Indikationsliste mit etwa 100 Beschwerdebildern, die sich besonders für Akupunkturbehandlung eignen, veröffentlicht.

Ein Konzept zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten wird erst nach der Anamnese und Untersuchung nach TCM Prinzipien erstellt.